NEU!
Praxis-App

Kurzübersicht Impfungen

Nachfolgend finden Sie eine Kurzübersicht ausgewählter Impfungen.

Diphtherie

Die Krankheit: Diphtherie ist eine durch Bakterien ausgelöste hochansteckende Infektionskrankheit, die meist im Bereich der oberen Atemwege beginnt. In ihrem Verlauf kann es aber auch zu schweren Schädigungen des Herzens und anderer Organe kommen.

Übertragung: Übertragen wird Diphtherie meist durch Tröpfcheninfektion. In seltenen Fällen kann eine Ansteckung auch durch Hautwunden oder kontaminierte Gegenstände erfolgen.

Mögliche Komplikationen:
- schwere Atemnot mit Erstickungsgefahr
- Herzmuskelschäden
- Nervenentzündung mit Nervenlähmungen
- Mangel an Blutplättchen und Blutungsgefahr

Impfempfehlung: Die Impfung ist für alle empfohlen.

Grundimmunisierung: 3 Impfstoffdosen

Auffrischimpfung: Eine Auffrischimpfung ist von uns alle 5 Jahre empfohlen.

FSME

Die Krankheit: Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine durch Viren verursachte Erkrankung. Anders als der Name andeutet, kann die Übertragung mittlerweile aber zu jeder Jahreszeit stattfinden.

Übertragung: FSME wird meistens durch Zeckenstiche übertragen, wobei nicht jede Zecke Träger des FSME-Virus ist.

Mögliche Komplikationen:
- Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks
- Anfallsleiden oder Lähmungen
- bleibende Schädigungen des zentralen Nervensystems

Impfempfehlung: Empfohlen ist die Impfung für alle Personen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder die durch FSME beruflich gefährdet sind.

Grundimmunisierung: 3 Impfstoffdosen

Auffrischimpfung: Die 1. Auffrischimpfung erfolgt 3 Jahre nach der Grundimmunisierung, alle weiteren Auffrischungen sind alle 5 Jahre notwendig.
Je nach Impfstoff muss ab 50 oder ab 60 Jahren wieder alle 3 Jahre geimpft werden.

Herpes Zoster (Gürtelrose)

Die Krankheit: Gürtelrose wird durch denselben Erreger ausgelöst wie Windpocken. Das entsprechende Virus trägt beinahe jeder bereits in sich. Kommt es zu einer Schwächung der Immunabwehr, kann das Virus reaktiviert werden und es kommt zum schmerzhaften Hautausschlag.

Übertragung: Die Erstinfektion findet meist in der Kindheit durch eine Windpockeninfektion statt. Die Viren verbleiben dann oft jahrelang in den Nervenzellen des Körpers. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis die Viren reaktiviert werden und zu einer Gürtelrose führen.

Mögliche Komplikationen:
- chronische Nervenschmerzen
- Entzündungen im Augen- und Ohrenbereich mit bleibenden Schäden
- Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute
- Lungenentzündung

Impfempfehlung: Als Standardimpfung ist die Impfung für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen. Außerdem sollten sich Personen mit
Vorerkrankungen ab dem 50. Lebensjahr impfen lassen.

Grundimmunisierung: 2 Impfstoffdosen, die im Abstand von 2-6 Monaten geimpft werden

Auffrischimpfung: keine

HPV

Die Krankheit: Momentan sind mehr als 120 HPV-Typen bekannt. Je nach Typ verursachen HP-Viren unterschiedliche Infektionen. Dazu gehören beispielsweise Warzen an Händen, Füßen, im Gesicht oder auch im Genitalbereich. Leider gibt es auch HPV-Typen, die bösartige Zellveränderungen hervorrufen können.

Übertragung: Etwa 80 Prozent der Menschen in Deutschland infizieren sich in ihrem Leben mindestens einmal mit HPV beim Sexualkontakt. Dabei wird das Virus in der Regel durch Hautkontakt oder Geschlechtsverkehr übertragen. Auch eine Schmierinfektion, also eine Übertragung durch Hände oder infizierte Gegenstände ist möglich. Außerdem kann es bei HPV-infizierten Müttern bei der Geburt zu einer Übertragung auf das Kind kommen.

Mögliche Komplikationen:
- Gebärmutterhalskrebs
- Peniskrebs
- Analkrebs
- bei low-risk-HPV-Typen: flächenmäßige Ausbreitung von Genitalwarzen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr oder beim Stuhlgang

Impfempfehlung: Empfohlen ist die Impfung für alle Mädchen und Jungen von 9-15 Jahren. Versäumte Impfungen sollten spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Je nach Alter sind 2 oder 3 Impfstoffdosen zur Grundimmunisierung nötig.

Auch Personen ab 18 Jahren, die bisher noch keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können von einer Impfung profitieren. Viele Krankenkassen übernehmen mittlerweile auch in diesem Fall die Kosten!

Auffrischimpfung: keine

Influenza

Die Krankheit: Im Gegensatz zum grippalen Infekt wird eine Influenza, also eine echte Grippe, durch Influenzaviren ausgelöst. Die Symptome treten sehr schnell auf und sind unter anderem durch starke Kopf- und Gliederschmerzen und hohes Fieber geprägt.

Übertragung: Die Übertragung kann über verschiedene Wege erfolgen: Tröpfcheninfektion, über kontaminierte Oberflächen, Hand-zu-Mund- oder Hand-zu-Nase-Kontakt.

Mögliche Komplikationen bei Kindern:
- Mittelohrentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Pseudo-Krupp
- Entzündung des Nervensystems
- Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute

Mögliche Komplikationen bei Erwachsenen:
- Lungenentzündung
- Herzmuskelentzündung
- Herzbeutelentzündung

Impfempfehlung: Bei allen Personen ab 60 Jahren ist die Influenza-Impfung angeraten. Als Indikationsimpfung gibt es für weitere Personengruppen eine Impfempfehlung:
→ für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung
→ für Schwangeren ab dem 2. Trimenon (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Trimenon)
→ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung
→ für Personen mit Immundefizienz
→ für Personen, die aus beruflichen Gründen ein erhöhtes Infektionsrisiko haben

Grundimmunisierung: Bei Kindern, die noch nie gegen Influenza geimpft wurden, sind bei der Erstimpfung 2 Impfstoffdosen notwendig.
Ansonsten muss eine Dosis jedes Jahr ab Oktober geimpft werden.

Pertussis (Keuchhusten)

Die Krankheit: Pertussis, auch Keuchhusten genannt, ist eine schwere Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Dabei kommt es unter anderem zu krampfartigen Hustenanfälle.

Übertragung: Die Übertragung von Keuchhusten erfolgt durch Tröpfcheninfektion, wobei aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit auch schon kleine Erregermengen für eine Infektion ausreichen.

Mögliche Komplikationen bei Neugeborenen und Säuglingen:
- Lungenentzündung
- beatmungsbedürftige Atemstillstände
- Krampfanfälle

Mögliche Komplikationen bei älteren Kindern:
- Lungenentzündung
- Mittelohrentzündung

Mögliche Komplikationen bei Jugendlichen und Erwachsenen:
- Lungenentzündung
- Mittelohrentzündung
- Krampf- oder Ohnmachtsanfälle
- Pneumothorax
- Rippenbrüche
- Leistenbruch

Impfempfehlung: Die Keuchhusten-Impfung wird von uns für alle Personengruppen empfohlen.

Grundimmunisierung: Bei Säuglingen und Kleinkindern sind 3 Impfstoffdosen notwendig, bei Erwachsenen nur eine.

Auffrischimpfung: Kinder erhalten eine Auffrischimpfung vor der Einschulung und Jugendliche eine weitere vor dem 18. Lebensjahr.
Für Erwachsene empfehlen wir die Impfung alle 5 Jahre.

Pneumokokken

Die Krankheit: Pneumokokken sind Bakterien aus der Familie der Streptokokken. Als einer der häufigsten Erreger für schwere Infektionskrankheiten verursachen sie unter anderem Lungenentzündungen

Übertragung: Pneumokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie werden also beim Sprechen, Niesen oder Husten verbreitet.

Mögliche Komplikationen:
- Lungenentzündung
- Schwerhörigkeit
- eitrige Entzündung des Brustfells
- Herzbeutelentzündung
- Lungenabszess
- Hirnhautentzündung
- Blutvergiftung

Impfempfehlung: Geimpft werden sollen alle Kinder bis zum 2. Lebensjahr und alle Personen ab 60 Jahren. Zusätzlich ist die Impfung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung empfohlen.

Grundimmunisierung: Das Impfschema für Kinder unterscheidet sich je nach Alter.
Für Erwachsene ist mittlerweile ein weiterer Impfstoff in die Impfempfehlung aufgenommen worden. Bei Erwachsenen mit Vorerkrankung oder ab 60 Jahren, die bisher noch nicht gegen Pneumokokken geimpft sind, ist eine einmalige Impfung mit diesem Impfstoff empfohlen.

Bei Patienten, bei denen schon in der Vergangenheit entsprechende Impfungen durchgeführt worden sind, ist die Empfehlung abhängig von Alter, Indikation und dem vorher verwendeten Impfstoff.

Auffrischimpfung: keine

Polio (Kinderlähmung)

Die Krankheit: Poliomyelitis - auch Kinderlähmung genannt - ist eine durch Viren ausgelöste Erkrankung, die zu bleibenden Muskellähmungen bis hin zum Tode führen kann. Anders als der Name vermuten lässt, betrifft sie nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Mit Einführung der Schutzimpfung sanken sehr schnell die Zahlen der Erkrankungen weltweit. In Deutschland ist seit vielen Jahren keine Neuerkrankung bekannt.

Übertragung: Die Übertragung erfolgt über direkten Kontakt zu einem Virusträger, über verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Trinkwasser.

Mögliche Komplikationen:
- möglicherweise lebenslang bestehende Lähmungen
- in seltenen Fällen: Atemlähmungen, Lähmungen der Schluckmuskulatur, Verformungen der unteren Extremitäten

Impfempfehlung: Als Standardimpfung ist die Impfung für alle Personen empfohlen.

Grundimmunisierung: 3 Impfstoffdosen

Auffrischimpfung: Im Jugend- oder Erwachsenenalter ist einmalig eine Dosis zur Auffrischung notwendig.

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Die Krankheit: Wundstarrkrampf, wie Tetanus auch genannt wird, wird durch ein sporenbildendes Bakterium verursacht. Gelangen die Sporen in den menschlichen Körper, werden diese wieder zum giftproduzierenden Bakterium. Bei der Erkrankung kommt es unter anderem zu schweren Muskelkrämpfen.

Übertragungsweg: In Deutschland ist die häufigste Infektionsquelle eine Wunde, über die die Sporen in den Körper gelangen können. Auch bei vermeintlich kleinen Verletzungen kann es zu einer Infektion kommen. Auch Speichel oder Kot von Tieren kann Tetanus-Bakterien übertragen.

Mögliche Komplikationen:
- Kehlkopfkrämpfe
- Knochenbrüche durch die starken Muskelkrämpfe
- Lungenriss
- in 20% der Fälle verläuft die Erkrankung tödlich

Impfempfehlung: Empfohlen ist die Impfung für alle Personengruppen.

Grundimmunisierung: Bei Säuglingen ab dem 2. Monat sind 4 Impfstoffdosen, ab dem 1. Lebensjahr nur 3 Impfstoffdosen nötig.

Auffrischimpfung: Kinder erhalten eine Auffrischimpfung vor der Einschulung und Jugendliche eine weitere vor dem 18. Lebensjahr.
Für Erwachsene empfehlen wir die Impfung alle 5 Jahre.